Warum interessiere ich mich für Lommel?

 

Nun, meine Familie väterlicherseits stammt aus Schlesien.
Else Heidrich (geborene Gebauer) und Harry Heidrich lebten in Bad Flinsberg (heute Swieradów Zdrój in Polen), Landkreis Löwenberg (heute Lwowek Slaski).
Informationen über Bad Flinsberg findet Ihr HIER.

Sie hatten vier Kinder: Manfred, Lothar, Edith und Günter, der Jüngste, der auch mein Vater ist.

Als mein Vater 5 Jahre alt war (1948) musste meine Großmutter mit ihren Kindern in den Westen fliehen; sie wurden vertrieben in das was von Deutschland übrig geblieben war. Sie fanden eine Wohnung im Turm eines Wasserschlosses im Besitz einer Baronsfamilie in Borlinghausen bei Warburg (Nordrhein-Westfalen). Dass mein Opa im Krieg gefallen ist, erfuhr sie erst Jahre nach Kriegsende.

Nach einigen Jahren waren alle Kinder meiner Großmutter verheiratet und mit ihren Familien über Deutschland verteilt: Bonn, Sobernheim, Hanau, Leverkusen. In den frühen Siebziger Jahren entschloss sich meine Großmutter bei ihrer Tochter in Hanau zu leben. Ich verbrachte sehr oft meine Schulferien hier, weil sie die beste Oma der Welt war (ich weiß, dass jedes Kind das von seiner Oma behauptet, aber für mich war sie es eindeutig).

In den späten Siebziger Jahren kaufte mir meine Großmutter ein Schallplatte von Ludwig Manfred Lommel. Dies war das erste Mal, dass ich die schlesische Mundart hörte (meine Großmutter hatte sich über die Jahre an Hochdeutsch gewöhnt). Ich war sehr erfreut über diese Schallplatte und konnte die meisten Sketche nach wenigen Wochen auswendig. Zu dieser Zeit wollte ich erstmals einen Blick auf die Stadt und das Land werfen in dem mein Vater und seine Geschwister hätten aufwachsen sollen. Aber der eiserne Vorhang war noch vorhanden.

Bis 1998 war Lommel fast vergessen. Doch dann wollte ich meine erste Homepage starten und fragte mich, welches Thema ich verwenden sollte. Also suchte ich im Internet nach Themen wie Bundeswehr, Modelleisenbahnen oder Computer, musste aber feststellen, das es so viele Links und Informationen zu diesen Themen (die mich interessierten) gab, dass ich nicht in der Menge der vorhandenen Informationen untergehen wollte.

Eins der letzten Themen nach denen ich in verschiedenen Suchmaschinen forschte war dann Lommel - und siehe da: es gab lediglich vier Links über mehrere Suchmaschinen verteilt. Und diese Links führten zu einem Schelllackplattensammler und zum Deutschen Filminstitut (siehe auch Linkseite und Zensur).

Also machte ich mich auf, einen kostenfreien Provider zu finden. Diese Homepage startete mit Ludwig Manfred Lommel und lediglich dem Wissen um die 22 Aufnahmen auf der LP sowie Lommels Lebenslauf auf dem Plattencover.

Nach inzwischen nahezu vier Jahren hatte ich nicht gerade viele Besucher auf meiner Homepage, was aber nicht verwundert, da Lommel in Deutschland nicht mehr allzu bekannt ist; mit Ausnahme derer, die ihn zu Lebzeiten im Radio gehört haben. Aber ich bin froh, dass jeder, der diese Homepage gefunden hat, glücklich darüber war, dass Lommel nicht vergessen ist und ich hatte Anfragen und Besucher aus ganz Deutschland und sogar von einem Emigranten aus Argentinien. Die meisten der Aufnahmen, die heute in meinem Besitz sind, stammen nicht von der alten LP, sondern von vielen Lommel-Fans die auf meine Homepage reagiert haben und von inzwischen ersteigerten Tonträgern (von der Schelllackplatte bis zur CD).

Mein Vater und seine letzten beiden Geschwister (der älteste Bruder starb vor drei Jahren) besuchten 2001 Bad Flinsberg in Schlesien um einen Blick auf ihre Geburtsstadt zu werfen, um zu sehen, wie es der Stadt nach dem Krieg und insbesondere nach dem Fall des eisernen Vorhangs ergangen war. Sei fanden eine kleine graue Stadt vor, die durch die kommunistische Regierung heruntergewirtschaftet war, jetzt aber wieder anfing, mit Farbe und Leben aufzublühen. Sie fanden ihr altes Haus, das gerade renoviert worden war und auch viele Straßen und Sehenswürdigkeiten waren erneuert und ausgebessert. aber keiner der Menschen, die hier vor dem Kriegsende lebten, lebte noch in der Stadt.

Im Jahre 2005 habe ich es nun endlich geschafft, die Geburtsstadt meines Vaters zu sehen und meinen schlesischen Wurzeln nachzugehen. vom 17 bis 31. Juli war ich in Bad Flinsberg (Swieradów Zdrój) und habe mir den Ort und das Isergebirge von nahem angesehen.
Hierüber habe ich ein paar Bilder und Impressionen eingestellt.


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